Forschung
Wasserzeichen — abgerundete, ornamental miteinander verbundene Sechsecke

Informationen zum Kolleg

Forschung
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Das Forschungs- und Doktorandenkolleg Bildung. Forschung. Dialog. hat sich an der FSU Jena zu einem thematisch pluralen und zugleich persönlich verbindlichen Kommunikationsraum für die wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Bereich der Lehrer/innenbildung entwickelt. Dieser Raum bietet vor allem den Promovierenden die Möglichkeit, sich über die Fortschritte und Hemmnisse in ihren je eigenen Projekten auszutauschen. Für ProfJL insgesamt erfüllt das Kolleg eine integrative Funktion.

Mit der Akkreditierung durch die Jenaer Graduierten-Akademie ist dokumentiert, dass die Arbeit des Kollegs die hohen Standards an eine zeitgemäße Förderung von Promovierenden erfüllt, indem es evidenzbasierte Konzepte der Nachwuchsförderung aufgreift (vgl. Bray & Boon, 2011; McCallin & Nayer, 2011) und für die spezifischen Anforderungen in der Lehrerbildungsforschung weiterentwickelt und beforscht (Lin, Wang, Spalding, Klecka & Odell, 2011; Milatz et al., 2017).

Aufbauend auf die erfolgreiche erste Phase werden in der zweiten Förderphase die bestehenden Strukturen konsolidiert und ausgebaut, vor allem jedoch mit neuen Akzenten verknüpft. Inhaltlich wird der thematische Rahmen profiliert. Hierzu ist als Dach die Orientierung an der Spannung zwischen Heterogenität und Inklusion vorgesehen. Eine solche Orientierung bietet den Promovierenden die Möglichkeit, das Verständnis von Unterricht und Schule auf zentrale Herausforderungen der Gegenwart zu beziehen. Im Hintergrund steht die Frage, wie das Verhältnis von Heterogenität und Inklusion in einem zugleich zeitgemäßen und realistischen Professionsverständnis gemeinsam gedacht werden kann. Es geht damit um die Spannung zwischen Vielheit und Einheit (Weiß, 2005), die das pädagogische und fachdidaktische Denken, Fragen und Forschen seit jeher grundiert. Die Auseinandersetzung mit dieser Spannung soll einen Beitrag zu einer professionellen Identitätsbildung der Kollegiat/innen leisten und mit den jeweils konkreten Qualifikationsprojekten ins Gespräch gebracht werden.

 

Literatur:

Bray, R. & Boon, S. (2011). Towards a framework for research career development: An evaluation of the UK's Vitae Researcher Development Framework. International Journal for Researcher Development, 2(2), 99-116.

Lin, E., Wang, J., Spalding, E., Klecka, C. L. & Odell, S. J. (2011). Toward Strengthening the Preparation of Teacher Educator-Researchers in Doctoral Programs and Beyond. Journal of Teacher Education, 62(3), 239-245.

McCallin, A. & Nayer, S. (2011). Postgraduate research supervision: a critical review of current practice. Teaching in Higher Education, 17(1), 63-74.

Milatz, A., Strauß, D., Dickel, M. & Volkmann, L. (2018). Pluralität in der Bildungsforschung: Chancen, Herausforderungen und Evaluation im Rahmen der strukturierten Graduiertenförderung. In A. Gröschner, M. May & I. Winkler (Hrsg.), Lehrerbildung in einer Welt der Vielfalt. Befunde und Perspektiven eines Entwicklungsprojekts. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Weiß, J. (2005). Universalismus der Gleichheit, Universalismus der Kohärenz. In I. Srubar, J. Renn & U. Wenzel (Hrsg.), Kulturen vergleichen. Sozial- und kulturwissenschaftliche Grundlagen und Kontroversen (S. 79-91). Wiesbaden: Springer VS.