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Im Rahmen der Anbahnung einer neuen Kooperation zwischen dem Zentrum für Lehrerbildung der Universität Jena und der School of Education an der Hebrew UniversityExterner Link in Jerusalem reiste eine Delegation von Deutschland nach Israel. Ziel war es, aus der bereits gut laufenden Online-Kollaboration zwischen den Institutionen nun auch physische Entsendungen für Studierende beider Seiten zu machen. Während einer fünftägigen Reise nach Jerusalem wurden zahlreiche Termine genutzt, um die Zusammenarbeit im Bereich des Austausches von Lehramtsstsudierenden auszuweiten und zu intensivieren. Neben einer spannenden Tour durch die Jahrhunderte alten Mauern der historischen Altstadt Jerusalems mit dem Historiker der Hebrew University Prof. Dr. Dan PoratExterner Link, einer Führung über den weitläufigen Mount Scopus Campus und kulinarischen Besonderheiten zu verschiedenen Gelegenheiten machte sich die Jenaer Delegation mit den Strukturen des Lehramtsstudiums an der Hebrew University sowie der School of Education vertraut. Mit den Kolleg:innen der Seymour Fox School of Education sowie verschiedenen Mitarbeitenden der Jerusalemer Fakultät für Bildungswissenschaften fanden intensive Gespräche zu verschiedenen Formaten des Studierendenaustauschs und möglicher weiterer virtueller Kollaboration statt. An der Rothberg International School wurde mit Mitarbeiterinnen des International Office zu Rahmenbedingungen des Austauschs gesprochen. Darüber hinaus fand vor Ort ein Treffen mit deutschen Austauschstudierenden statt, die mit ihren eindrücklichen Erzählungen ein sehr persönliches Bild von einem Semester an der Hebrew University zeichneten.
Schulbesuche in Jerusalem
Die Leyada High-School - eine israelische Elitenschule
Mit Blick auf das Jenaer Praxissemester im Ausland besuchte die Jenaer Gruppe auch zwei besondere Schulen in Jerusalem: Erstere war die israelische Leyada High-SchoolExterner Link mit eigenem Auswahlverfahren für besonders talentierte und begabte Schüler:innen. Die Schule wurde von der Hebrew Universität als Ausbildungsschule für die Lehramtsstudierenden der School of Education gegründet. Ehrenauszeichnungen der Alumni der Schule, darunter u.a. zwei Nobelpreisträger und z.B. David Grossman, ein Schriftsteller und Friedensaktivist, der 2021 in Deutschland das Große Bundesverdienstkreuz erhalten hat, verdeutlichen die begabte Schüler:innenschaft dieser Schule. Stolz präsentierte der Schulleiter Erez Hacker ebenfalls die gehisste Pride-Flagge vor seiner Schule, die während des Pride-Monats Juni als starkes Statement für die weltoffene Ausrichtung dieser Schule stehen soll.
Die Deutsche Katholische Schmidt-Schule für Mädchen - ein Gymnasium für Palästinenserinnen
Während an der Leyada vor allem die israelische Elite von morgen ausgebildet wird, werden an der katholischen Schmidt-SchuleExterner Link für Mädchen vor den Toren der Altstadt in Ostjerusalem überwiegend muslimische Palästinenserinnen entweder auf das deutsche Abitur oder die palästinensische Hochschulreife Tawjihi vorbereitet. Viele der Absolventinnen starten danach in ein Studium an einer deutschen Hochschule – vielleicht auch bald an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Werbetrommel wurde fleißig gerührt. Der stellvertretende Schulleiter Dirk Poppendieker berichtete leidenschaftlich von den täglichen Herausforderungen eines katholischen Gymnasiums nach deutschem Vorbild mit muslimischer Schülerinnenschaft in einem jüdischen Staat.
Beide Schulen stellen außerordentliche Beispiele für exzellente, digital aufgestellte und bestens ausgestattete Schulen dar, was Gespräche mit den Schulleitungen, den Lehrkräften und der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern eindrucksvoll zeigten.
Neben den zahlreichen kulinarisch und kulturell spannenden Eindrücken des kontrastreichen Landes, blieben vor allem die unzähligen Kontakte mit den Menschen vor Ort im Gedächtnis. Es wurde mit außerordentlicher Gastfreundschaft, Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit auf die Jenaer Delegation reagiert, was den Aufenthalt in besonderer Weise bereicherte. So konnten die Reisenden mit einem Rucksack voller Eindrücke, gestärkter Beziehungen, zukünftiger Kooperationsvorhaben und viel erlebter Gastfreundschaft von ihrer Reise nach Jerusalem zurückkehren.